Der Norden schwitzt weiter: Zur Hitze kommt nun die Schwüle | NDR.de – Nachrichten

Stand: 18.06.2021 00:01 Uhr

Die Temperaturen in Norddeutschland bleiben auf hohem Niveau: Auch heute werden wieder deutlich mehr als 30 Grad erwartet. Dazu wird es schwüler – und das Gewitter-Risiko steigt.

In Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein sollen laut Meteorologen heute gebietsweise kräftige Gewitter und Regenschauer durchziehen. Im östlichen und südöstlichen Schleswig-Holstein ist das Gewitterrisiko geringer. In Mecklenburg-Vorpommern soll es laut Wetterdienst noch durchgehend sonnig und trocken bleiben. Die Temperaturen bleiben hoch: Bis zu 37 Grad sind für Lüchow (Niedersachsen) angesagt, Itzehoe (Schleswig-Holstein) erwartet bis zu 34 Grad.

35,3 Grad: Flughafen Münster/Osnabrück meldet Spitzenwert

Am Donnerstag waren die Temperaturen an manchen Orten bereits auf über 35 Grad geklettert. Am bislang heißesten Tag des Jahres registrierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit 35,5 Grad am Flughafen Münster/Osnabrück deutschlandweit den Spitzenwert. Auch Hamburg-Neuwiedenthal (35,3 Grad) sowie Dörpen im Emsland und Celle (je 35,1 Grad) meldeten Tageshöchstwerte jenseits der 35er-Marke.

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So wird es die nächsten Tage

In Niedersachsen soll es am Sonnabend zwar eine Gewitterpause geben, eine deutliche Abkühlung auf 22 bis 25 Grad deute sich aber an. Der Südosten bleibt sonnig und warm. In Hamburg könne es erneut um 30 Grad heiß werden. Am Sonntag sollen Schauer und Gewitter wieder für etwas Abkühlung sorgen. Für Mecklenburg-Vorpommern erwartet der DWD für Sonnabend drückende Temperaturen bis zu 36 Grad. Örtlich könne es starke Gewitter mit Unwetterpotenzial geben, hieß es. Das gelte auch für den Sonntag, wenn im Inland 28 bis 33 Grad erreicht werden.

Viel Wasser trinken – aber nicht zu kalt

Notfallmediziner raten bei Hitze, über den Tag verteilt jede Stunde ein Glas Wasser zu trinken, auch wenn man nicht durstig sei. “Trinken Sie nicht zu viel auf einmal, denn pro Stunde können Sie nur 500 bis 800 Milliliter Flüssigkeit aufnehmen und sinnvoll verwerten”, heißt es in einer Mitteilung der Asklepios-Kliniken in Hamburg. Von zu kalten Getränken und Alkohol raten die Expertinnen und Experten ab.

Waldbrandgefahr: Flugzeug hält Ausschau

Mit der Hitze steigt auch die Waldbrandgefahr im Norden. Um Feuer frühzeitig erkennen zu können, startete am Donnerstag ein Flugzeug in Hildesheim, zusätzlich bemannt mit einem Beobachter und einem Förster. Gemeinsam sollen sie nach Rauch Ausschau halten, wie der Feuerwehrflugdienst Niedersachsen mitteilte. Die sehr niedrige Luftfeuchtigkeit und der leichte Wind würden derzeit das im Wald am Boden liegende Reisig und den Oberboden stark austrocknen, warnen die Niedersächsischen Landesforsten.

Im Wald gilt Rauchverbot

Fast überall in Niedersachsen gilt nun die Gefahrenstufe 4 – das ist die zweithöchste auf dem Waldbrandgefahren-Index des DWD. Für Celle, Lüchow, Nienburg, Soltau und Faßberg rief der DWD sogar die höchste Waldbrand-Warnstufe 5 aus, ebenso für einige Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern. Die Landesforsten appellieren daher an die Waldbesucher: Im Wald gelte derzeit allgemeines Rauchverbot, es dürfe kein offenes Feuer im Wald oder in unmittelbarer Nähe gemacht werden. Autos sollten zudem nicht über trockener Vegetation und nur so abgestellt werden, dass die Rettungswege frei bleiben.

Vögeln eine Wasserstelle bieten

Unter den hohen Temperaturen leiden auch die Vögel, teilt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) mit. Die Menschen könnten besonders in Städten Vogeltränken aufstellen. “Die Stadtvögel leiden schnell unter Wassermangel”, teilte der Geschäftsführer des Nabu Bremen, Sönke Hofmann, mit. Viele kleinere Wasserstellen wie etwa Pfützen seien bereits ausgetrocknet, auch in Gräben stehe nur noch wenig Wasser.

 

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Tiere brauchen Schatten und Wasser

Das Landwirtschaftsministerium in Niedersachsen appelliert unterdessen an Tierhalter, für Schatten, Kühlung und ausreichend Wasser zu sorgen. In der Nutztierhaltung reagiere besonders Geflügel empfindlich auf hohe Außentemperaturen – vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit. Auch Haustiere wie Hunde, Meerschweinchen und Vögel sollten vor der prallen Sonne geschützt werden und immer genug Flüssigkeit haben.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen |
Regional Lüneburg |
18.06.2021 | 06:30 Uhr

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